
Die Welt hält wegen eines kleinen Virus den Atem an und ganz egal ob man Radio hört oder andere Kanäle zur Information benutzt, er verfolgt uns bis in den kleinsten Winkel. Frankreich hat seit mehr als einer Woche eine totale Ausgangssperre verhängt und das Land scheint, wie viele andere Länder auch, still zu stehen.
Auch wir halten uns strikt daran. Der Jungbauer bearbeitet sein Feld nur mehr in Begleitung seines Ausgehscheines, seine Frau hat ihm zur Erledigung seiner Besorgungen liebevolle Masken genäht, der Altbauer bearbeitet seinen Gemüsegarten und man grüßt sich und tauscht seine Neuigkeiten aus sicherer Entfernung und von Garten zu Garten aus. Es scheint fast alles ein bisschen wie immer aber eben nur fast.
Man denkt viel an seine geliebten Menschen, seine Kinder, seine Familie generell und seine Freunde. Man tauscht sich aus, öfter als sonst und schickt sich liebevolle Nachrichten, die Mut machen und schöne Musik von oft unbekannten Musikern, die ihre Gedanken mit der Welt teilen und die Menschen aufmuntern wollen.

Die Menschen nutzen die Zeit, um ihre Wohnungen und Häuser aufzuräumen, liegen gebliebenes aufzuarbeiten und viele denken über ihr Leben und ihre Gewohnheiten nach.

Auch ich nutze die Zeit, um meinen Gemüsegarten endgültig »sommerreif« zu machen und gestern Abend bin ich endlich fertig geworden – alles ist gesät und kann nun wachsen und gedeihen. Und auch ein neues Projekt gesellt sich hinzu – ein Heilkräutergarten.

Ich hatte das Glück, eine heilkräuterkundige Großmutter zu haben, die nebenbei noch eine exzellente Musikerin war und auch meine Mutter hatte mich, mehr aus Not als aus Notwendigkeit, mit Heilkräutern behandelt und so habe ich das bei meinen Kindern fortgeführt und mein Interesse und meine Kenntnisse sind mit dem Alter immer größer geworden. Nun ist er geplant und die Pflanzen habe ich bei einem nahe gelegenen Biobauern bestellt. Am 1. April sind sie (mit Ausgehschein und aus sicherer Distanz) abholbereit und dann kann das Projekt starten. Einige habe ich ja bereits in meinem Gemüsegarten und ganz viele hinter dem Haus auf meiner Wiese aber jetzt kommen noch Ysop, Tagetes, vietnamesischer Koriander, Zitronenkraut, Angelika, Wermut, Kümmel, Kamille und viele mehr dazu.

Ich habe bereits letztes Jahr fleißig Wildkräuter gesammelt und für den Hausgebrauch Öle angesetzt, die im vergangenen Winter schon zum Einsatz gekommen sind. Es macht viel Freude und man fühlt sich ganz nahe an seinem Menschsein.

Jetzt freuen sich meine Hunde schon tierisch auf einen kleinen Spaziergang (das ist erlaubt) und danach gehts in den Garten, denn da ist noch einiges zu tun.
Milka Lady Funky
A bientôt und nicht den Mut verlieren
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